Samstag, 18. Dezember 2010

Sauber bis in die Haarwinkel

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Weißt du, ich hab darüber viel nachgedacht. Es ist ja nicht so, dass ich nicht gerne mit dir hier herumhänge. Wirklich nicht. Wie lange kennen wir uns jetzt schon? Vier Jahre? Mann, so lange ist das her, seit ich rausgeschmissen wurde…
Egal, es ist einfach notwendig. Schau uns doch mal an, wie lange soll das noch so weitergehen? Ich meine, wir können uns ja trotzdem noch treffen. Vielleicht einmal die Woche…wie wäre es mit Dienstag? Montag kann ich nicht, da kommt hier immer Ware rein und du weißt, was dann los ist. Ich kann ja auch Kaffee mitbringen, obwohl ich den eigentlich auch nicht mehr trinken sollte. Für dich würde ich aber eine Ausnahme machen. Es muss sich halt etwas ändern, ich kann nicht jeden Tag hier sein. Es hat keinen Sinn, hier herumzustehen. Ich habe kein Problem damit, wie die Leute uns ansehen. Ich glaube, die meisten schauen eh durch uns durch. Wann hast du das letzte mal etwas bekommen?
Ich glaube, wir haben viele Fehler gemacht. Damit meine ich nicht, dass wir hier sind und nicht woanders, ich hatte damit ja jahrelang kein Problem. Nein ich denke, das kam viel früher. Irgendwann haben wir uns gesagt, das hätte alles keinen Sinn mehr. Das sehe ich jetzt anders und deshalb krempel ich mein Leben um. Ich versuche es zumindest. Ich erwarte gar nicht, dass du mitmachst, aber falls du Lust hast, kannst du dir das mal durchlesen. Das sind ein paar Texte, die habe ich für dich übersetzt, weil ich weiß, dein Englisch ist nicht das beste. Mir hat es geholfen.



Freitag, 26. November 2010

Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen

Wie versprochen folgt jetzt ein Text, den ich vor ganz ganz vielen Jahren geschrieben habe. Er ist schon etwas ranzig und an den Ecken lauern Spinnweben, aber er hat trotzdem seinen Charme, ist er doch der erste Text dieser Art, den ich geschrieben habe. Zum Kontext: Nachdem ich 2002 mein Abi gemacht habe, arbeitete ich ein paar Monate in einem Kaufland. Meine ersten Eindrücke davon könnt ihr nun lesen. Eines möchte ich aber noch loswerden: Frau H., es war jugendlicher Leichtsinn, sie zu diffamieren, bitte nehmen Sie es mir nicht zu übel. Ich würde heute keinen Menschen mehr beleidigen, außer es sind welche des öffentlichen Lebens, da nehme ich mir das raus. So und los gehts:

Mein erster Arbeitstag im Kaufland

Hab Vormittag mit Frau V meinen Arbeitsvertrag abgeschlossen. Nebenbei meinte Frau R, ich sollte mich bereithalten, da ich noch am selben Tag eventuell antanzen könnte.
Mittags klingelte das Telefon. Ich sollte so schnell wie möglich zur Arbeit kommen. Überraschend war die Arbeitszeit von 12 Uhr bis 22 Uhr.
Verantwortlich für mich war Frau H. Frau H als dümmlich zu bezeichnen, ist noch geschmeichelt. Meine erste Aufgabe war - ich wusste noch nicht, dass ich den ganzen langen Tag damit verbringen sollte - das Aussortieren einer vermüllten Palette vom Vorgängersupermarkt Famila, das Aufschreiben der jeweiligen Artikel und dann wieder das Einsortieren der Artikel auf die Palette. Nach einem Lob der Chefin, wie toll ich doch die Artikel da einsortiert habe, meinte Frau H, ich solle doch die Artikel wieder von der Palette nehmen. Bevor ich realisierte, was sie überhaupt wollte, begründete sie das damit, dass ich doch noch alle Artikel auspreisen muss. Ich dachte mir, ja klar das mach ich, da geht die Zeit wenigstens schnell vorbei. Die Zeit ging in der tat vorbei, was für mich relativ überraschend war, da ich nicht nur tackern musste, sondern auch noch die jeweils vorhandenen zwei Preisaufkleber mit einem roten X versehen musste. Die neuen Preise durften nämlich nicht über die alten getackert werden, sondern möglichst links daneben. Ich sollte es sozusagen wie ein Unfall aussehen lassen. Der Kunde soll denken: "Ha! Da hat der Blödmann die so ausgepriesen, dass ich noch den alten Preis sehen kann!"
Die Palette bestand nur aus Autozubehör, einem Gebiet, in dem ich durchaus noch Lernfähig bin. Es gab Massenweise "Mehrzweckfett". Für mich war das jedoch nur zu einem Zweck da: Das fettig machen meiner Hände. Manchmal dachte ich, die Leute von Famila, die das vorher schon ausgepriesen haben, waren alle aggressiv. Ich hatte manchmal den Eindruck, sie übertackerten die Preise sooft, dass die kleinen Aufkleber höher als breit waren. Während ich so tackerte und rackerte, lernte ich den Azubi kennen. Ich fragte nicht nach dem Namen, aber er war sehr nett.
Um ca. 5 Uhr war ich fertig mit der Palette. Aber keine Angst, immer wenn ich mich umdrehte, sahen mich unzählige weitere Paletten an, die darauf warteten, ausgeräumt zu werden.
Irgendwann fragte mich Frau H, ob ich nicht mal Pause machen wolle. Ich bildete mir ein, ich bräuchte keine Pause und hoffte somit früher fertig zu werden. Ich antwortete mit "Ja gleich."
Dummerweise wusste ich den ganzen Tag nicht, wie spät es ist und bildete mir irgendwann ein, ich hätte bald Feierabend. Ich fragte dann eine Kollegin nach der Uhrzeit und sagte ihr, ich hätte am ersten Tag meine Uhr vergessen; nur so um ins Gespräch zu kommen. Sie antwortete nur: "Ach das ist ja putzig."
Langsam merkte ich, wie ich immer mehr Schreibfehler machte. Ich will gar nicht wissen wieviele ich nicht bemerkte. Jedenfalls machte ich dann Pause und ging Döner essen. Auf dem Weg zum Ausgang traf ich den noch namenlosen Azubi. Als ich sagte, dass ich an diesem Tag und am nächsten Tag jeweils 10 Stunden arbeiten muss, war er geschockt als hätte ich ihm mitgeteilt, er wäre schwanger. Fand ich jedenfalls putzig. Als die Pause zuende war, fühle ich mich wie neu geboren, allerdings nur für ungefähr sieben Minuten.
Um 20 Uhr kamen die Leute zur Nachtschicht. Sie wollten wie ich in zwei Stunden Schluss haben. Außerdem brachten sie eine neue Palette für mich. Langsam wurde ich aggressiv, weil ich langsam keine Kraft mehr für den Tacker hatte oder besser ausgedrückt: Irgendwie ging der Tacker immer schwerer. Jedenfalls hab ich oft aus Wut meterhohe Auspreisungen gemacht.
Zum Ende hin habe ich dann die Orientierung verloren und mich gefragt, wo ich eigentlich bin. Nach etwas Überlegung fand ich es dann ohne fremde Hilfe heraus. Nächstesmal nehme ich mir etwas zu trinken mit.
Die beste Aufgabe habe ich mir für den Schluss bzw. für den nächsten Tag aufgehoben: 173 Erfrischungstücherpäckchen (mit jeweils einem einzigen Tuch) wollten ihre Preise durchgestrichen haben und verbilligt werden... Es erinnert mich an den Witz, in dem jemand 2000 Kondome bestellt hat und sich beim Verkäufer beschwerte, dass nur 1997 drin waren. Der Verkäufer meinte daraufhin: "Ich hoffe, ich habe ihnen nicht das Wochenende versaut".
Kurz vor 22 Uhr ging ich zu Frau H, die mir die Tür des Hintereingangs öffnete. Ich wusste wieder nicht wo ich war. Hab mich grob daran erinnert, dass das Kaufland 2 im Erdgeschoss ist, also das Lager auch und folglich war ich nicht auf dem Parkdeck... Das war der erste Tag im Kaufland 2. Fortsetzung folgt. Eventuell.



Sonntag, 21. November 2010

Stand der Dinger


So ihr lieben Menschen, den Stammlesenden (ja ich meine dich, dich und vor allem dich) wird es schon aufgefallen sein, es prangert ein Toast über uns. Und richtig, der war vorher noch nicht da, aber das ist gar nicht so wichtig. Viel viel wichtiger ist das, was daneben steht und ihr seht richtig, es gibt eine neue Adresse. Vorbei ist die Zeit, in der Ihr euch meinen Nick, mein Geburtsjahr und das, was viele als BlogSpott oder Blocksport verstehen, merken musstet um den Nonsens hier zu lesen. Ab jetzt steht alles unter toastblog.de. Eine weitere Neuerung ist, dass ich die subjektiv besten über meinen Twitter-Account gezwitscherten Bilder auch hier in den/ins Blog stelle. Falls ihr alle auf einmal sehen möchtet, schaut einfach mal in die Kategorie <gesehen>, in der schon mehr als 5 Beiträge stehen, also ziemlich genau 6. Außerdem habe ich jetzt ein Impressum, was beweisen soll, dass ich ein echter Mensch bin.
Gedanklich ist das schon so etwas wie der/das TOASTblog 2 Punkt Null für mich, aber wollen wir mal nicht übertreiben. Anlass zur Freude ist es allemal und um dem Quasi-Neustart gebührend zu feiern, gleichzeitig euch noch etwas Zeit zu geben, diesen Kracher hier zu verarbeiten, habe ich etwas aus der Mottenkiste geholt: Meinen allerersten Text, der für vieles, was noch kommen sollte, den Ton angegeben hat. Ziemlich genau 8 Jahre ist er alt und das merkt man auch. Trotzdem und gerade deshalb möchte ich ihn euch nicht vorenthalten und werde ihn in den nächsten Tagen hier reinstellen.
Also dann, danke fürs Durchlesen und so.



Samstag, 30. Oktober 2010

Herder, Herbert, Heimat

Als ich vor kurzem durch die Welt geschlendert bin, ist mir ein Plakat aufgefallen, das Werbung für ein neues Buch namens „Heimat ist, was man vermisst“ gemacht hat. Ich kenne das Buch nicht, aber der Titel ist mir im Kopf geblieben. Die Frage danach, was Heimat sei hat mich schon oft beschäftigt. Es gibt genug Antworten darauf, die mittlerweile zu Allgemeinplätzen geworden sind. Home is where the Heart is beispielsweise. Der Herbert singt sogar, „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“. Heimat, Herz, Gefühl, das ist alles so vage, aber anscheinend gehts nicht besser.

Auf dem Plakat jedenfalls war Heimat das, was man vermisst. Sicherlich kann man da drüber nachdenken und stimmt dem dann zu oder nicht und wenn ja fragt man sich vielleicht, warum man denn gerade hier und jetzt so viel vermisst, fühlt man sich doch eigentlich da und dort zuhause und wenn nein fragt man sich möglicherweise, ob die eigene Kindheit wirklich so so sehr schlimm war dass man das eigene Vermissen verpönt und und und...

...und was denken eigentlich Menschen darüber, die gerade mit dem Trinken und/oder Rauchen aufgehört haben und jetzt einen kräftigen Schluck und/oder Zug vermissen. Kann das Heimat sein? Irgendwie vielleicht schon.

Ich merke gerade, bei dem ganzen Geschwafel fehlt der Leipzig-Bezug. Johann Gottfried Herder, Schriftsteller, Philosoph und allem voran Namensgeber des Herder-Instituts der Universität Leipzig sagte über Heimat, sie sei „da, wo man sich nicht erklären muss“. Es gibt so Aussagen, die hätte man am liebsten selbst gemacht.




Samstag, 9. Oktober 2010

Was man so zur Selbstfindung sagt

Vor kurzem war ich auf einer Geburtstagsparty oder besser: Sit-in (Sagt man das so?) Ich hab mich überraschenderweise richtig wohl gefühlt, was auf Partys nicht immer der Fall ist, aber wie gesagt: Sit-in (Nein ich glaube nicht, es bedeutet eigentlich Sitzstreik.) Es wurde viel geredet und ich kam in den zuerst zweifelhaften, dann aber doch wörtlichen Genuss, Schinkenbier zu trinken (Sagt man das so?) Geschmacklich quasi Bier mit Räucherschinkengeschmack (Es heißt eigentlich Aecht Schlenkerla Rauchbier.) Es wird jetzt nicht mein Lieblingsgetränk werden, aber es war eine interessante Erfahrung, die schon so in Richtung Flüssignahrung geht.

Der Geschmack vom Schinkenbier ist nicht das einige, was bei mir hängen blieb. Ein Gast erzählte davon, wie er vor einiger Zeit eine Stunde lang im Wald saß. Ganz genau. Einfach so. Im Wald. Wie sehr er da gezwungen war, sich mit sich selbst zu beschäftigen, weil da nichts anderes als Natur war und wie er nach kurzer Zeit eins mit ebendieser wurde, wie ihn dann die Eichhörnchen besuchten und ihn fragten, ob er Hunger hätte und nicht noch zum essen bleiben wolle... Gut, Letzteres war frei erfunden und lässt schon den Spott erahnen, den er von den anderen Gästen erfuhr (Sagt man das so?), als er die Geschichte erzählte. Vielleicht war das auch nicht der richtige Anlass, von Selbstfindungstrips zu berichten. Ich bin trotzdem noch begeistert davon. Nicht weil ich gerne von Eichhörnchen zum Essen eingeladen werden will, was ich trotzdem sehr gerne möchte, aber ich schweife ab...sondern weil ich die Idee, sich eine Stunde lang mit nichts als sich selbst zu beschäftigen sehr reizvoll finde.

Für mich persönlich muss das nicht unbedingt im Wald sein, denn im Wald, da sind die Räuber (Sagt man das so?) und im Wald, da ist‘s kalt und das nicht nur, weil es sich reimt, es ist schließlich schon fast wieder gefühlter Jahrhundertwinter. Gesucht ist also ein Ort, der frei von Menschen und deren Geräuschen ist. Das trifft schon auf einige Orte zu, allerdings bezweifle ich, dass die ganze Chose (Sagt man das so?) im von innen verriegelten Badezimmer funktioniert (Ja, es kommt aus dem Französischen.) Es sollte also irgendwo stattfinden, wo man sich nicht zuhause fühlt, kann man das so sagen? Wo ist ein Irgendwo, wo man sich nicht auskennt? Ein irgendwo, wo nicht viel passiert außer man selbst?




Freitag, 11. Juni 2010

Zitierhorror

"Ein entsprechendes für den übersetzungsrelevanten Vergleich von Textinhalten angepasstes Verfahren ist das Modell der semantischen Netze von Gerzymisch-Arbogast und Mudersbach, wie es zuerst in Mudersbach/Gerzymisch-Arbogast (1989) vorgestellt (siehe dazu auch Gerzymisch-Arbogast 1994; Gerzymisch-Arbogast 1996; Gerzymisch-Arbogast/Mudersbach 1998; Gerzymisch-Arbogast 1999).”




Dienstag, 18. Mai 2010

Vorteile der Geologie

Ich versuche hier ab und zu Texte zu schreiben, die mehr oder weniger ausgedacht sind. Sucht man nach der Schönheit der Sprache, ist es angebracht, sich mal von der gemeinen Belletristik wegzubewegen und in die Geologie zu schauen:

„In  den  Gneisen  umflasert  die  zweite  Schieferung  in  Millimeter  langen  silbrigen Muskovithäutchen die randlich stark zerlappten flaschengrünen  Pyroxenblasten-Knödel,  während  sie  in  den Biotitschiefern nur Mikrometer feine durchgehende Tapeten bildet, an die ich die Glimmerbahnen der ersten Schieferung sigmoidal anschmiegen. Die zweite Streckung lässt sich problemlos anhand von Quarzfaserbärten im Druckschatten der Knödel erkennen und anhand von auseinander gedrifteten  Fragmenten  einzelner  Pyroxene,  zwischen  denen  sich  vor  allem  Chlorit  in  gestreckten Flocken gebildet hat.“

Jörn H. Kruhl




Samstag, 15. Mai 2010

Kringelgedings

Mein neuer Berufswunsch: Designer für Teppiche und Sitzbezüge, die scheinbar so dreckig sind, dass man echte Flecken nicht darauf erkennt.

Ständig gäbe es neue Herausforderungen. Wird zur Zeit in der S-Bahn eher gesprayt oder gekotzt? Wofür wird der Seminarraum genutzt? Sollte sich der Teppich lieber auf Rotwein- oder Spermaflecken einstellen?

Ich frage mich, wie der Designprozess so abläuft und stelle mir ein Labor vor, ganz in weiß, in der Mitte ein Sitzmöbel mit weißem Bezug. Im Nebenraum beobachten drei in wissenschaftlich angehauchten Kittelkostümen durch eine Scheibe, die auf deren Seite durchsichtig, auf der anderen nur als Spiegel zu erkennen ist, das Labor. In dieses wird nun ein stark angetrunkener Mensch mittleren Alters geschoben. Über Lautsprecher verkünden die Beobachter, er solle nun bitte auf das Sitzmöbel kotzen, was dann auch halbwegs gelingt. Das Resultat wird ausgewertet und kann bei strukturellen Mängeln sogar erweitert werden. Vor dem Labor warten jedenfalls noch Junkies, Inkontinente, Siechende und Zeitungsvergesser, die sich langsam fragen, wo sie hier eigentlich hineingeraten sind.

 

(Dieser Text ist am 07.01.2010 während einer Vorlesung entstanden.)




Dienstag, 6. April 2010

Ein Ausblick

Sieh aus dem Fenster.

Höre das Peitschen des Hagels, der das

  Glas zum Klirren bringen will.

Hier stehst du nun und schaust hinaus

  oder zuallererst auf die Scheibe

    und dann siehst du dich.

Die Körner rasen auf dich zu

  und durchlöchern dich.

Freu dich, denn sie hinterlassen noch keine Spuren.

Freu dich, denn noch stehst du hier.




Donnerstag, 11. Februar 2010

zitiert

“Ein Gedicht über Jäger (» … schallt durch den Wald … «) hatte er mal geschrieben, aber solche Jäger gab es nicht mehr, diese verfluchten Bonzen, die sich einfach abends eine Flinte umhängen. Wie konnte er in einer solchen Welt zu einer Biographie kommen?

Aber wenn er in der »Hinteren Egg« saß, beim Senn oben auf dem Berg, eine Wurst aß und einen halben Roten trank, da hatte er schon das Gefühl, daß er in einem Leben saß. »Da ist er gesessen«, werden sie sagen, und schon während er saß, fühlte er sich gesessen habend. Er lebte sein Leben in der Vergangenheit, und wenn er in der Beiz saß, fiel ihm nicht etwa ein: »Ich sitze in der Hinteren Egg«, sondern: »Er saß in der Hinteren Egg«. Die werden noch staunen.”

Peter Bichsel “Cherubin Hammer und Cherubin Hammer”




Sonntag, 10. Januar 2010

Elfchen “Langeweile”

Im Rahmen des Seminars “Literarische Texte im Fremdsprachenunterricht” gab es die Aufgabe, sich spontan ein Elfchen auszudenken. Das Ergebnis möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

 

Raum

ohne Fenster

und ohne Licht.

Wo wär ich lieber?

Woanders.

 

Nominierungen für Literaturpreise bitte an die übliche Adresse.